Betrugsmaschen beim Autoverkauf – So schützen Sie sich als Verkäufer
Der private Autoverkauf kann lukrativ sein, birgt aber auch erhebliche Risiken durch betrügerische Machenschaften. Betrüger setzen auf ausgeklügelte Maschen, um Verkäufer zu täuschen und finanziell zu schädigen. Hier sind die häufigsten Betrugsversuche, auf die Sie achten sollten, sowie Tipps, wie Sie sich schützen können.
1. Neue Betrugsmasche Autoverkauf: Spedition
Eine neue Betrugsmasche beim Autoverkauf ist der sogenannte Speditionstrick. Der vermeintliche Käufer gibt an, Ihr Fahrzeug aus beruflichen Gründen nicht selbst abholen zu können und eine Spedition zu beauftragen. Um Vertrauen zu schaffen, sendet er Ihnen eine gefälschte Kopie seines Personalausweises oder eine manipulierte Zahlungsbestätigung eines Online-Bezahldienstes. In Wirklichkeit wird die Zahlung nie wirklich ausgeführt und später zurückgezogen.
Tipp: Bestehen Sie darauf, dass der Kaufvertrag persönlich unterschrieben wird und das Geld bar oder per sicherer Überweisung bei Ihnen eingegangen ist, bevor Sie das Auto übergeben. Bleiben Sie wachsam und sprechen Sie eventuelle Zweifel offen an.
2. Schadensersatz-Forderungen
Ein Interessent erscheint zum Besichtigungstermin und weist auf angebliche Mängel hin, die er angeblich erst vor Ort entdeckt hat. Er verlangt Schadenersatz für seinen angeblichen Aufwand, etwa die Anreise oder eine Gebühr für entgangene Zeit. Dies ist oft ein Versuch, Sie einzuschüchtern und zu einer schnellen Einigung zu drängen.
Tipp: Lassen Sie Ihr Fahrzeug vorab durch eine unabhängige Stelle, wie den TÜV oder eine Werkstatt, begutachten, um eventuelle Behauptungen widerlegen zu können. Geben Sie nie leichtfertig Geld heraus und dokumentieren Sie den Zustand Ihres Autos im Vorfeld.
3. Identitätsdiebstahl
Betrüger verlangen Kopien Ihrer Fahrzeugpapiere oder Ihres Ausweises, um diese für kriminelle Zwecke zu missbrauchen. Im schlimmsten Fall wird Ihre Identität gestohlen, und die Daten werden für betrügerische Aktivitäten verwendet.
Tipp: Geben Sie Ihre Dokumente nur vertrauenswürdigen Interessenten, und das erst, wenn eine Zahlung sicher erfolgt ist. Schützen Sie Ihre Daten und versenden Sie keine Kopien per E-Mail oder über unsichere Kanäle.
4. Vertragstricks
Manche Käufer bringen einen vorgefertigten Kaufvertrag mit oder manipulieren einen bereits übersandten Vertrag. Oft sind diese Verträge so gestaltet, dass sie Klauseln enthalten, die zu Ihrem Nachteil sind, etwa eine Preisreduktion durch einen „Sachverständigen“ oder versteckte Haftungsübernahmen.
Tipp: Verwenden Sie immer einen selbst erstellten Kaufvertrag mit klaren Formulierungen und prüfen Sie Änderungen sorgfältig. Nutzen Sie Vorlagen von seriösen Anbietern, wie dem ADAC, und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, vorschnell zu unterschreiben.
5. Vorkasse-Masche
Betrüger bitten um Vorauszahlungen für angebliche Speditions- oder Bearbeitungskosten und versprechen, diese später zu erstatten. Nach der Zahlung bricht der Kontakt ab, und Sie bleiben auf den Kosten sitzen.
Tipp: Gehen Sie niemals auf Vorauszahlungen ein, und verlangen Sie stets, dass alle Kosten vom Käufer getragen werden. Seriöse Käufer werden keine Vorkasse fordern, bevor das Fahrzeug übergeben wird.
6. Der Vertragsschluss per E-Mail
Ein Interessent bittet Sie, per E-Mail eine Bestätigung zu senden, etwa um eine Adresse für einen Besichtigungstermin zu verifizieren. Was als harmlose E-Mail erscheint, ist in Wirklichkeit eine Zustimmung zu einem Kaufvertrag – oft zu einem stark reduzierten Preis. Der Betrüger droht dann mit rechtlichen Konsequenzen und legt den E-Mail-Verlauf als Beweis vor.
Tipp: Seien Sie vorsichtig mit E-Mail-Bestätigungen und lesen Sie jede Nachricht sorgfältig durch. Nennen Sie in Ihrer Antwort explizit die vereinbarten Details, um Missverständnisse zu vermeiden.
7. Der Kärtchen-Trick
Nach dem Parken finden Sie eine Karte mit der Aufschrift „Zahle Höchstpreise“ an Ihrem Auto. Der Aufkäufer kontaktiert Sie und versucht, Sie durch vermeintliche Mängel oder Defekte am Fahrzeug zu verunsichern und den Preis zu drücken.
Tipp: Holen Sie vorab eine Wertermittlung für Ihr Auto ein und lassen Sie sich von solchen „Defekten“ nicht einschüchtern. Seriöse Käufer machen keine unseriösen Preisdruckversuche.
8. Falschgeld
Ein Käufer bietet eine Barzahlung an, die auf den ersten Blick sicher erscheint. Allerdings könnte es sich um Falschgeld handeln. Dies ist besonders riskant, da es schwer ist, die Echtheit großer Bargeldsummen vor Ort zu prüfen.
Tipp: Vereinbaren Sie, das Bargeld gemeinsam bei Ihrer Bank einzuzahlen, um die Echtheit zu überprüfen. Lehnen Sie Schecks und andere unsichere Zahlungsmethoden ab.